St.Charles Kindergarten in Jerusalem

Die Grundlagen für Selbstwert- und Mitgefühl werden im Kindesalter gelegt. Je früher damit angefangen wird, desto besser. Diese Kinder repräsentieren die nächste Generation im Nahen Osten, die es schaffen könnte, einen dauerhaften Frieden zwischen den Völkern und Glaubensrichtungen herzustellen. Wir möchten den Verantwortlichen helfen, wo sie Hilfe benötigen, finanziell und tatkräftig. Während unserer Israel Reisen übernachten wir regelmäßig im Gästehaus St Charles, welches von christlichen Nonnen betrieben wird. Auf dem Klostergelände befindet sich auch der Kindergarten, den wir unterstützen möchten. 140 palästinensische Kinder, davon etwa 80 Prozent muslimischen und 20 Prozent christlichen Glaubens werden hier täglich betreut.

„Wir leben in einem Land zwischen zwei Völkern, die sich nicht leiden können“, sagte Schwester Xaveria. „Wir deutschen Christen dürfen uns weder auf die eine noch auf die anderes Seite stellen, sondern müssen vielmehr ausgleichend und diplomatisch wirken. Sowohl die Palästinenser als auch die Juden haben Unterdrückung erfahren und daher unser Mitgefühl verdient.“

Schwester Xaveria erhielt 2012 den Bundesverdienstorden. Auf der offiziellen Website der Deutschen Botschaft in Tel Aviv heißt es dazu: Schwester Xaveria, die 1951 in den Orden der Borromäerinnen eintrat, wurde im Jahr 1990 als neue Oberin des St Charles Hospice der Borromäerinnen in Jerusalem eingesetzt. Dort war und ist es ihr großes Anliegen, deutsche Pilgergruppen in Israel zu unterstützen. Mit nur wenigen arabischen Hilfskräften und deutschen Volontären bieten die Schwestern zahlreichen Pilgern Unterkunft, Verpflegung und spirituelle Entfaltung an. Selbst in schwierigsten Zeiten der Intifada und kriegerischen Auseinandersetzungen hielt Schwester Xaveria das Pilgerhaus offen.

„Durch Ihren dauerhaften und persönlichen Einsatz ist das St Charles Hospice heute ein friedvoller Hafen für deutsche Pilger, aber auch ein wichtiger Ort der Zusammenkunft verschiedener Kulturen innerhalb Jerusalems“, betonte der Botschafter bei der Ordensübergabe.

Neben dem Pilgerhaus ist der Kindergarten das Herz des St. Charles Hospice. Kinder aus den arabischen Wohnvierteln Jerusalems, aus christlichen und muslimischen Elternhäusern, finden hier Betreuung. „Damit leisten Sie eine herausragende Erziehungs- und Friedensarbeit, hinweg über religiöse Trennlinien“, so der Botschafter in seiner Würdigung.

Der Förderverein unterstützte den St. Charles Kindergarten in Jerusalem in den letzten Jahren zusätzlich mit Sachspenden

Aktueller Brief von Sr. Gabriela und Sr. Daniela vom 09.12.20:

Liebe Frau Schremmer, lieber Herr Dieckmann,
liebe Unterstützer des Dalmanutha Fördervereins, 

in großer Dankbarkeit blicken wir zurück auf ein sehr turbulentes Kindergartenjahr. Keiner konnte sich vorstellen, dass wir alle in unserer Bewegungsfreiheit so sehr eingeschränkt werden, wie es uns diese Pandemie gezeigt hat.

Bis Mitte März verlief unser Schuljahr ganz normal, doch dann brach das Virus auch in Jerusalem aus und sorgte für Panik und Angst unter den Menschen. Innerhalb weniger Tage wurde ein kompletter Lock-down über das Land verhängt und alle musste sich an die neue Situation anpassen. Nach der Wiedereröffnung Mitte Mai wurde uns deutlich vor Augen geführt, welchen großen Wert das soziale Miteinander und die Interaktion für unsere Kleinen haben. Auch wenn von da an bis Schuljahresende im Juni nur ein Drittel der 130 Kinder zu uns kam, konnten wir deutlich sehen, welche unbändige Energie und Freude sie angesammelt hatten, endlich wieder frei zu laufen, zu springen, mit ihren Kameraden zu spielen und vor allem mit- und voneinander zu lernen, zu basteln oder zu singen. Das Schuljahr konnten wir intern mit einer Abschlussfeier beenden, bei der die Vorschulkinder offiziell verabschiedet wurden und ihren Eltern beim Abholen stolz ihre Zeugnisse präsentierten. Man konnte sehen, wie weh es den Eltern tat, an diesem Ereignis nicht teilnehmen zu dürfen.

Dank Ihrer großzügigen Spende konnten wir in den Sommerferien ein großes Projekt in Angriff nehmen: die Erneuerung der maroden Schränke in zwei Klassenräumen; nun gibt es dort jeweils einen Schrank für die Materialien und drei Schränke für die Kleinen, bei jedes Kind seine eigene Schublade hat.
Diese Erneuerung kam uns wie gerufen, da die hygienischen Vorschriften nicht mehr zulassen, dass mehrere Kinder ein gemeinsames Fach benützen. Bei einer Inspektion des Erziehungsministeriums wurden die Kinder sogar gefragt, wo ihre persönliche Schublade sei, und es wurde protokolliert, dass sie diese eigenständig verwenden. Dass wir diese Auflage erfüllen konnten, verdanken wir allein Ihnen, dem Dalmanutha-Förderverein.

Sehr oft, wenn die Kinder auf dem Korridor vorbeigehen, bleiben sie bei unseren neuen Wandspielen stehen, einem Bären, einem Krokodil und einem Löwen, voller Begeisterung über die motorischen Spiele, die die verschiedensten Handgriffe erfordern und damit ihre Wahrnehmung und Koordination fördern.

Es ist eine wahre Freude, mitzuerleben wie sich unsere Kleinen entfalten und wie sie das Leben auch durch die Corona-Einschränkungen meistern.

Diese Freude wünschen wir auch Ihnen und hoffen, dass Sie schöne Weihnachtsfeiertage verbringen können.

Möge das kommende Jahr in uns allen die Hoffnung bewahren, dass die Corona-Pandemie nicht das letzte Wort hat.

Mit herzlichen Grüßen aus Jerusalem und mit nochmaligem Dank für Ihre treue Unterstützung,

Ihre Sr. M. Gabriela und Sr. M. Daniela

Brief des St.Charles Kindergarten an den Förderverein
Brief des St.Charles Kindergarten an den Förderverein
Brief des St.Charles Kindergarten an den Förderverein

Aktuelles zum St.-Charles-Kindergarten: http://www.deutsches-hospiz.de/de/news_show.php?slide=114

Wenn Sie Fragen haben oder mit uns in Kontakt treten möchten, senden Sie uns gerne eine Mail:

stefanie.schremmer@gmail.com